Studie deckt Ungereimtheiten bei Daten zu Meereis in der Antarktis auf
Die Daten klingen schon zu gut, um wahr zu sein: Während das Meereis in der Arktis rasant abtaut, nimmt es in der Antarktis deutlich zu.
So steht es im Weltklimabericht aus dem letzten Jahr. Die Wissenschaftler haben versucht, das wahlweise mit Winden oder Wellen zu erklären. Eine neue Studie deutet aber darauf hin, dass sie es stattdessen mit einem menschgemachten Problem zu tun haben. Laut der Arbeit der Scripps Institution of Oceanography in San Diego könnte ein Fehler bei der Datenverarbeitung schuld sein.
Das Eis, das in den Polarregionen auf dem Meer schwimmt, wird seit den 70er Jahren über Sensoren an Satelliten gemessen. Die werden aber regelmäßig gegen neuere Modelle ausgetauscht, zum Beispiel Anfang der 90er. Um die Messdaten besser zu vereinheitlichen, wurde 2007 ein Algorithmus verändert. Wie es in der aktuellen Arbeit heißt, erscheinen seitdem aber alle Daten vor den 90er Jahren niedriger, alle danach höher. Demnach könnte es nur so aussehen, als würde das Meereis seitdem plötzlich stärker zunehmen. Noch ist aber unklar, welcher Algorithmus der richtige ist. Und das grundlegende Rätsel bleibt: Das Meereis in der Antarktis nimmt zu - etwas mehr oder weniger.
