Wenn's um Klimaschutz geht, dann wird oft behauptet, dass die Leute keine Lust haben, Maßnahmen mitzutragen.

Eine Studie unter Leitung der Leuphana Uni Lüneburg und der Ruhr-Uni Bochum kommt jetzt aber zu dem Schluss: Deutsche Politikerinnen und Politiker unterschätzen die Bereitschaft der Bevölkerung, wirksame Klimaschutzmaßnahmen zu unterstützen.

Für die Studie hat das Psychologie-Team rund 1.600 Vertreter aus allen Parteien befragt, wie sie die Menschen einschätzen - und das dann mit den Antworten von etwa 2.000 Deutschen verglichen. Es ging darum, wie das Problembewusstsein der Leute hier ist, welche staatlichen Maßnahmen sie sich wünschen, wie es mit Akzeptanz der Klimaschutz-Maßnahmen aussieht und wie bereit die Leute sind, Geld für mehr Klimaschutz auszugeben.

Wirksame Maßnahmen werden oft unterstützt

Raus kam: Gerade bei den Maßnahmen, die am wirksamsten sind im Kampf gegen den Klimawandel - zum Beispiel Sonder-Steuern und -Gesetze, unterschätzte die Politik die Akzeptanz in der Bevölkerung deutlich. Die Forschenden vermuten, dass Politikerinnen und Politiker ihre Ziele wahrscheinlich zu vorsichtig setzen - weil sie fälschlicherweise annehmen, dass die Bevölkerung mehr Klimaschutzmaßnahmen nicht akzeptiert.

Die Studie ist erstmal als Preprint erschienen. Sie wird auf der Tagung der Fachgruppe Sozialpsychologie der Deutschen Gesellschaft für Psychologie im September in Bochum vorgestellt.