Schnee und Eis am Nordpol - das wird wohl in Zukunft keine Selbstverständlichkeit mehr sein.

Das schreibt die US-amerikanische Wetter- und Ozeanografiebehörde Noaa in einem neuen Bericht. Demnach waren der Frühling und Sommer in der Arktis dieses Jahr zwar relativ kühl - verglichen mit früheren Messungen schrumpfte das Meereis aber trotzdem besonders stark. Auch die Wassertemperaturen erreichten Höchstwerte.

Die Forscher rekonstruierten, wie sich das Meereis am Nordpol in den letzten 1500 Jahren entwickelt hat und kommen zu dem Schluss: Die Eismengen hatten zwar immer mal wieder zu- und abgenommen. In den letzten 30 Jahren folgten sie aber einem dramatischen Abwärtstrend, den es schon seit Jahrtausenden nicht mehr gegeben hat.

Die Klimawissenschaftler sprechen von einem neuen Normalzustand. In Zukunft werde die Arktis wohl nicht mehr jeden Winter zufrieren. Das ist auch deswegen wichtig, weil Schnee und Eis an den Polen das Sonnenlicht reflektieren und so dafür sorgen, dass sich der Planet weniger aufheizt. Die Entwicklung könnte deshalb den Klimawandel beschleunigen.