Schmelzendes Eis, veränderte Meeresströmungen oder Waldsterben im Amazonasregenwald - wenn solche wichtigen Teile des weltweiten Klimasystems sich auf einmal ändern, dann spricht die Klimaforschung von Kippelementen.

Jetzt haben sich Forschende die genauen Wechselwirkungen von vier Kippelementen genauer angeschaut - und zwar von den Eisschilden Grönlands, der Westantarktis, von der Atlantikzirkulation und dem Amazonaswald. Dazu schreibt das Team des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, dass diese Kippelemente alle Wechselwirkungen aufeinander haben - und dadurch im Klimawandel das Risiko eines Dominoeffekts erhöhen.

Die Forschenden haben Risiko und Wechselwirkungen mit aufwändigen Analysen simuliert. Ergebnis: Schon bei einer Erderwärmung von 2 Grad Celsius trat ein ungünstiger Dominoeffekt zwischen den Gebieten auf - und zwar in zwei Dritteln der Simulationen. Das heißt: Wenn zum Beispiel das Grönlandeis kippt, könnte dadurch auch der Amazonas-Regenwald beeinflusst werden und so weiter. Solche Effekte können dann auch unumkehrbar sein.

Laut den Forschenden ist es dringend notwendig, schnell die Treibhausgasemissionen zu reduzieren - denn dadurch wird das Risiko begrenzt, Kipppunkte im Klimasystem zu überschreiten und Dominoeffekte auszulösen.