Zwei Vogelforscher aus den Niederlanden haben eine gruselige Entdeckung gemacht:

In Nistkästen von Kohlmeisen fanden sie immer häufiger Leichen von Trauerschnäppern, einer anderen Vogelart. Wie die Wissenschaftler im Fachmagazin Current Biology schreiben, könnte das etwas mit dem Klimawandel zu tun haben. Kohlmeisen und Trauerschnäpper sind ungefähr gleich groß und konkurrieren um die besten Nistplätze. Die Kohlmeise hat aber den Heimvorteil: Sie bleibt im Winter vor Ort, der Trauerschnäpper fliegt in den Süden.

Durch den Klimawandel überleben mehr Kohlmeisen die milderen Winter. Außerdem verschiebt sich teilweise ihre Brutsaison. Sie fällt dann mit der Zeit zusammen, in der die Trauerschnäpper nach Nistplätzen suchen - und das führt zu Konflikten.

Wenn sich ein Trauerschnäpper in einen Nistkasten verirrt, in dem schon eine Meise sitzt, hat er keine Chance: Kohlmeisen sind schwerer, haben scharfe Krallen und sind während der Brutsaison sehr aggressiv.