Im Klimawandel ist die Zunge in den letzten Jahren zwar nicht kürzer geworden, dafür aber immer dünner. Forschende vom Alfred Wegener Institut beobachten den Nioghalvfjerdsfjorden-Gletscher, auch bekannt als 79°Nord-Gletscher, zusammen mit anderen Forschenden seit Jahrzehnten.
Sie haben auch ein genaues Auge auf einen türkisfarbenen See aus Schmelzwasser, der sich seit den 1990ern auf dem weißen Gletschereis gebildet hat. Das Wasser aus dem See bahnt sich seinen Weg und sprengt laut einer Studie im Fachmagazin The Cryosphere immer wieder tiefe Risse ins Gletschereis.
Die Forschenden befürchten, dass das die Gletscherzunge instabiler macht. Das ist wichtig weil die Zunge ihrerseits gigantische Eismassen auf dem grönländischen Festland stabilisiert. Ohne bremsende Zunge könnte Landeis schneller ins Meer fließen und so den Meeresspiegel noch schneller anheben.
