Der Eisschild über Grönland ist der zweitgrößte der Erde - der größte bedeckt die Antarktis.

Beide sind sehr wichtig für das globale Klimasystem, aber besonders die Eismassen in Grönland schmelzen durch die Erderwärmung ab. Ein Forschungsteam der englischen Uni Leeds hat dazu jetzt wieder Zahlen vorgestellt - Messdaten für die Jahre von 2018 bis 2022.

Im Durchschnitt hat der Eisschild demnach fast 200 Kubikkilometer an Volumen verloren, pro Jahr. Das entspricht knapp der Wassermenge im Victoriasee - dem größten See Afrikas. Die Forschenden hatten für ihre Studie erstmals Satellitendaten der europäischen Weltraumorganisation Esa und der US-Behörde Nasa verglichen. Schätzungen zufolge würde ein vollständiges Abschmelzen des Eises über Grönland den durchschnittlichen Meeresspiegel um rund sieben Meter steigen lassen.

Die Schmelze hat aber auf der Insel selbst Folgen, weil das Eis ein wichtiger Süßwasserspeicher ist. Außerdem können auslaufende Gletscherseen Überschwemmungen auslösen. Anderseits legt die Gletscherschmelze möglicherweise wertvolle Ressourcen und Grönland könnte mehr Landwirtschaft betreiben.