Auch Pflanzen müssen sich an den Klimawandel anpassen.

Anders als Tiere können sie sich aber nicht selbst einen neuen Lebensraum suchen, sondern sie sind auf Vögel angewiesen, die ihren Samen weitertragen. Die fliegen aber fast alle in die falsche Richtung.

Wegen der Erderwärmung ist es für viele Pflanzen wichtig, sich in bisher kühlere Regionen auszubreiten. In Europa heißt das: Richtung Norden. Ein internationales Forschungsteam hat in 13 Waldgebieten in Europa untersucht, wie Vögel und Pflanzen interagieren. Das Ergebnis: Zwar fliegen alle Zugvögel im Frühjahr nach Norden, aber nur gut ein Drittel der Pflanzen in diesen Regionen profitiert davon.

Das liegt daran, dass nur wenige Pflanzen zwischen Februar und April Früchte tragen, wenn die Vögel nach Norden ziehen, wie etwa Wacholder oder Efeu. Die anderen Pflanzenarten gehen dagegen im Herbst auf die Reise nach Süden.

Die Forschenden stellten außerdem fest, dass für die Verbreitung in kühlere Gefilde nur wenige Vogelarten verantwortlich sind, vor allem Rotkehlchen, Mönchsgrasmücken, Amseln und verschiedenen Drosselarten. Diese Arten müssten besser geschützt werden, weil sie für das Überleben heimischer Pflanzenarten wichtig seien.