Mehr Windenergie, weniger Strom aus Kohlekraftwerken - so sieht die Klimaschutzstrategie vieler Staaten aus.

In Zukunft könnte es aber sein, dass Windkraftwerke auf der Nordhalbkugel weniger Strom erzeugen. Schuld ist der Klimawandel, der die Windverhältnisse verändert. Das schreiben Forscher der Uni Colorado im Fachmagazin Nature Geoscience. Sie haben zehn verschiedene Klimamodelle durchgerechnet, ausgehend von verschiedenen Prognosen zur globalen Erwärmung.

Bei allen kam heraus - wenn auch in unterschiedlicher Ausprägung: Auf der Nordhalbkugel weht in Zukunft weniger Wind. Das könnte unter anderem dazu führen, dass Windkraftwerke in den USA bis zum Jahr 2100 14 bis 18 Prozent weniger Strom produzieren. Die Forscher erklären das so: Weil sich die Arktis besonders stark erwärmt, verkleinert sich der Temperaturunterschied zwischen Tropen und Nordpol. Das führt dazu, dass die Luftströme zwischen nördlichen und südlichen Breiten schwächer werden.

Auf der Südhalbkugel ist es allerdings genau umgekehrt: Dort könnten die Winderträge um rund 40 Prozent zunehmen, zum Beispiel in Brasilien und Australien. Für die Planung neuer Windparks sind die Prognosen nach Aussage der Wissenschaftler noch zu grob.