Immer mehr Jugendliche halten sich für dünner als sie eigentlich sind.
Das könnte erst mal nach einer guten Nachricht klingen - Stichwort: Body Positivity. Forschende halten das aber für einen Anlass zur Sorge. Sie meinen: Wer sein Gewicht unterschätzt, verspürt weniger Druck, gesünder zu leben. Grundlage der Studie waren Daten von fast 750.000 Leuten zwischen 11 und 15 Jahren. Die Befragten kamen aus mehr als 40 Ländern - in Europa und Nordamerika. Die ältesten Daten stammten aus dem Jahr 2002, die neuesten von 2018.
Anteil hat in den letzten Jahren zugenommen
Es zeigte sich: Über die Jahre hinweg schätzte im Schnitt mehr als die Hälfte der Jugendlichen den eigenen Körperbau korrekt ein. Aber: Knapp ein Sechstel unterschätzte das eigene Gewicht - und der Anteil nahm über die Jahre leicht zu. Zwischen den Ländern gab es keine großen Unterschiede, zwischen den Geschlechtern aber schon. Insgesamt neigten Mädchen zwar seltener als Jungs dazu, sich für dünner zu halten als sie waren - aber bei ihnen ist die Tendenz, ihr Körpergewicht zu unterschätzen, deutlicher gestiegen. Die Forschenden erklären das auch mit sich verändernden Körperidealen.
Der Anteil derjenigen, die ihr Gewicht überschätzen, ist allerdings deutlich größer als derjenigen, die es unterschätzen. Etwa ein Viertel der Befragten hielt sich für dicker als er oder sie eigentlich war. Umgekehrt war hier die Tendenz rückläufig.
