Eine neue Untersuchung aus Großbritannien kommt zu dem Schluss, dass das auch schon bei milden Verläufen der Fall sein könnte. Ein Wissenschaftsteam hat zwischen August und November 2022 insgesamt 113.000 Personen gebeten, an Online-Tests teilzunehmen. Dabei wurden unter anderem das Erinnerungsvermögen, logisches Denken und Aufmerksamkeit abgefragt.
Überraschendes Ergebnis
Diejenigen, die an Long Covid litten und auch drei Monate nach der Infektion noch nicht wieder fit waren, schnitten dabei deutlich schlechter ab. Das gleiche galt für Menschen, die mit einem schweren Verlauf in die Klinik mussten. Überrascht hat die Forschenden, dass auch Testpersonen mit einem milden Verlauf und ohne Long Covid etwas schlechter abschnitten als eine Kontrollgruppe, die keine nachgewiesene Corona-Infektion hatte. Im Schnitt war der Unterschied aber wohl so gering, dass die Betroffenen ihn laut den Forschenden kaum bemerken würden. Die Ergebnisse zeigten außerdem, dass eine Infektion zu Beginn der Pandemie die kognitiven Fähigkeiten stärker einschränkte als eine spätere Infektion. Das kann laut den Forschenden an der Impfung liegen, aber auch an den verschiedenen Virusvarianten.
Die Studie wirft auch neue Fragen auf, zum Beispiel ob das Gehirn irgendwann wieder zur gleichen Leistungsfähigkeit zurückfindet wie vor der Covid-Infektion. Und wenn nicht, ob die Fähigkeiten mit jeder neuen Infektion ein wenig schwächer werden.
