Kopf oder Zahl: Wenn es um Entscheidungen geht, werfen viele Menschen eine Münze.

Dahinter steckt die Annahme, dass die Münze statistisch gesehen gleich oft auf der Seite mit der Zahl wie auf der Seite mit dem Bildmotiv landet. Das stimmt aber gar nicht, sagt ein Forschungsteam der Uni Amsterdam. Das hat einen echten Münzwurf-Marathon organisiert: 12 Stunden lang haben 50 Freiwillige Münzen geworfen, und zwar 46 verschiedene Währungen und Nennwerte, also zum Beispiel Euro- und Cent-Münzen. So dokumentierten sie mehr als 350.000 Münzwürfe - mit einem überraschenden Ergebnis: Bei den Münzen zeigte mit einer Wahrscheinlichkeit von knapp 51 Prozent diejenige Seite nach oben, die auch beim Start des Wurfs oben war. Außerdem hing das Wurfergebnis stark von der werfenden Person und deren individueller Handbewegung ab.

Die Forschenden vermuten, dass Menschen der Münze eine individuelle Rotation und Flugbewegung verpassen. Dadurch entstehen dann Unterschiede im Ergebnis. Sie sagen, dass man trotzdem noch eine Münze werfen kann, um eine objektive Entscheidung zu treffen. Dafür dürfen die Beteiligten nur nicht sehen, ob vor dem Wurf Kopf oder Zahl oben liegt.