Das gilt laut einer aktuellen Studie für Hunderte Kosmetika, die in der EU und in Großbritannien verkauft werden. Die Studie ist im Fachmagazin ALTEX erschienen, das sich seit 1984 mit Alternativen zu Tierversuchen beschäftigt. Der Name setzt sich zusammen aus Buchstaben von: Alternatives to Animal Experimentation. Die beteiligten Forschenden haben hunderte Dokumente analysiert, die verraten, wie chemische Inhaltsstoffe in den Kosmetik-Produkten getestet wurden. Die Dokumente sind öffentlich auf der Seite der Europäischen Chemikalienagentur ECHA. Bei der Analyse zeigte sich, dass von mehr als 400 Inhaltsstoffen, die nur in Kosmetika eingesetzt werden, 63 noch mit Tierversuchen getestet wurden, nachdem das von der EU verboten worden war.
Laut den Forschenden liegt das vor allem an zwei sich widersprechenden EU-Vorschriften - dem EU-Verbot von Tierversuchen im Jahr 2009 und einem EU-Gesetz zu Chemikalien von 2007. Die führten offenbar dazu, dass Kosmetik-Hersteller nicht sicher sind, woran sie sich halten müssen. Es komme sogar vor, dass die Europäische Chemikalienagentur Tierversuche anordne, obwohl Hersteller Alternativen vorgeschlagen hätten.
