Die frühere schottische Königin Maria Stuart ist längst eine Legende.

1587 ließ ihre Cousine, die englische Königin Elizabeth I., sie enthaupten, weil sie sie als Bedrohung empfand. Vorher saß Maria Stuart mehr als 18 Jahre im Gefängnis. In dieser Zeit schrieb sie zahllose Briefe, oft in Geheimschrift, um mit ihren Verbündeten zu kommunizieren.

Jetzt haben Forscher 57 bisher unbekannte Briefe entschlüsselt. Sie waren an den damaligen französischen Botschafter in England gerichtet. Maria Stuart schrieb über ihre schlechten Bedingungen in der Haft, gesundheitliche Leiden und Verhandlungen mit Elizabeth über eine mögliche Freilassung.

Die Forscher hatten die Briefe in einem französischen Online-Archiv entdeckt und wussten erst gar nicht, wer sie geschrieben hatte. Erst nachdem sie die aufwendigen Geheimschriften entschlüsselt hatten, war klar, dass sie von Maria Stuart waren. Die Schriften stammen aus den Jahren 1578 bis 1584. Das zeigt, dass sie noch kurz vor ihrer Enthauptung Kontakt zur Außenwelt hatte.