Hier kommt jetzt Künstliche Intelligenz ins Spiel: Ein neues System namens Aeneas kann fehlende Wörter in römischen Inschriften ergänzen – und sogar deren Herkunft und Alter abschätzen. Ein Forschungsteam beschreibt die KI im Fachmagazin Nature. Entwickelt wurde sie gemeinsam mit Google Deepmind. Der Name geht auf einen Helden aus der griechischen und römischen Mythologie zurück.
Aeneas wurde mit fast 180.000 echten Inschriften trainiert – darunter auch Bilder – und erkennt innerhalb von Sekunden Parallelen zu ähnlichen Texten aus der Antike. Das hilft, Formulierungen zu rekonstruieren, die typisch für bestimmte Regionen oder Zeiträume waren.
In Tests war die KI treffsicherer als manche Historikerin oder mancher Historiker allein – am besten funktionierte aber die Kombination aus beidem. Die Forschenden sagen, dass das System also kein Ersatz für Fachwissen ist, sondern in erster Linie die Arbeit beschleunigt und vereinfacht.
