Wie alt ist dieses Gemälde?

Diese Frage ist nicht immer leicht zu beantworten, besonders wenn das Werk unbekannt ist und nicht von einem berühmten Künstler oder einer berühmten Künstlerin stammt. Eine gute Antwortmöglichkeit bietet aber die Analyse der verwendeten Farben - und die konnte ein Forschungsteam jetzt nach eigenen Angaben deutlich verbessern. Dabei stellten die Forschenden auch Zusammenhänge zu historischen Ereignissen fest.

Sie schreiben im Fachmagazin Science Advances, dass sie sich konzentriert haben auf das sogenannte Bleiweiß. Das war früher in europäischen Gemälden eine der meistgenutzten weißen Pigment-Farben, vor allem in der Öltechnik. Dessen genaue Zusammensetzung haben die Forschenden in 77 niederländischen Gemälden untersucht. Dabei zeigten sich zum Beispiel Veränderungen in Gemälden, die in den Jahren zwischen 1642 und 1647 gemalt wurden. In dieser Zeit herrschte Bürgerkrieg in England, woher bis dahin das Blei für die Farbe gekommen war. Deshalb änderte sich offenbar die Blei-Quelle und damit auch die Zusammensetzung der Farbe.

Heute wird Bleiweiß nur noch bei Restaurierungsarbeiten verwendet - ansonsten ist es verboten, weil es giftige Blei-Ionen enthält.