Wir produzieren und verbrauchen immer mehr Plastik - aber beim Recycling gibt es kaum Fortschritte.

Das ist das Ergebnis einer umfassenden Studie zu dem Thema, die im Fachjournal Communications Earth & Environment erschienen ist. Demnach wurden 2022 rund 400 Millionen Tonnen Plastik hergestellt, 90 Prozent davon aus fossilen Ressourcen wie Erdöl. Nur knapp zehn Prozent bestanden aus recyceltem Kunststoff.

Ähnlich wenig Plastikmüll wurde sortiert und recycelt - wahrscheinlich weil es zu teuer ist. Die Forschenden schreiben, am meisten Plastik wird für Verpackungen genutzt. Weil das zum Großteil Einmal-Produkte sind, landen sie schneller im Müll als fest verbauter Kunststoff zum Beispiel in Gebäuden, Haushaltsgeräten und Autos.

Hoher Plastikverbrauch in Industrieländern

Den höchsten Pro-Kopf-Plastikverbrauch haben laut der Studie die USA, gefolgt von Japan und der EU. Bei der Entsorgung gibt es einen Trend hin zur Müllverbrennung. Besonders in ärmeren Ländern landet der Müll oft auch einfach in der Umwelt. Gerade in diese Länder exportieren viele reiche Länder aber ihren eigene Kunststoffabfälle.

Bisher keine weltweite Einigung

Die Forschenden hoffen, dass die Ergebnisse ihrer Untersuchung die Verhandlungen über ein erstes UN-Abkommen zur Reduzierung von Plastikmüll unterstützten. Ein Treffen dazu gab es schon letztes Jahr im Dezember, da konnten sich die Delegationen aus fast 200 Ländern aber nicht einigen. Im August soll es einen neuen Anlauf geben.