Das hat die Nichtregierungsorganisation Idea untersucht - für fast alle Länder der Welt. Ergebnis: Mehr als 60 Prozent der untersuchten Staaten haben wegen der Coronavirus-Pandemie Regeln oder Beschränkungen eingeführt, die die NGO aus demokratischer Sicht als problematisch ansieht. Das betrifft hauptsächlich Länder, die schon vor der Pandemie wenig demokratisch waren. Aber auch mehr als 40 Prozent der demokratischen Länder haben laut Idea problematische Beschränkungen eingeführt. Deutschland steht in der Analyse gut da: Hier erkennt die Organisation in den Corona-Maßnahmen keine Gefahr für die Demokratie. Nur in Sachen direkte Bürgerbeteiligung schneidet Deutschland nicht so gut ab, das betrifft allerdings nicht die Corona-Maßnahmen, sondern die Demokratie insgesamt.
Probleme sieht die NGO zum Beispiel in Indien, Algerien und Bangladesch, aber auch in Russland, Bulgarien, Ungarn, Polen, der Slowakei und Slowenien. In Ungarn zum Beispiel hat die Regierung den Notstand erklärt und damit mehr Macht, im Gegensatz zum Parlament. In Slowenien wurde die Arbeit von Journalistinnen und Journalisten eingeschränkt.
Gelobt werden Island, Finnland, Norwegen und Taiwan. Diese Länder sieht die NGO als Vorbilder für gutes Pandemie-Management ohne Einschränkungen der Demokratie.
