Pflanzen helfen uns, den CO2-Gehalt in der Atmosphäre ein wenig in Schach zu halten: Sie nehmen das Treibhausgas bei der Photosynthese auf, wandeln es in Biomasse und speichern es so.

Fast ein Drittel der menschengemachten CO2-Emissionen wird auf diese Weise durch Land-Ökosysteme aufgenommen. Aber: Bei der Atmung setzen die Pflanzen das Gas auch wieder frei. Und beide Prozesse hängen von der Temperatur ab: Je wärmer es wird, desto schneller läuft die Atmung ab - es wird also mehr CO2 wieder abgegeben. Gleichzeitig sinkt die Photosynthese-Leistung ab einem bestimmten Wert.

Anne Preger, Wissensnachrichten
"Wenn wir Menschen weiter so viele Treibhausgase freisetzen wie im Moment und sich die Erde weiter erwärmt, dann verliert - laut der neuen Studie - bis zum Jahr 2100 die Hälfte der Wälder ihre Pufferwirkung."

CO2-Bilanz könnte kippen

Ein Forschungsteam schreibt in den Science Advances, dass bald ein Schwellenwert erreicht werden könnte, an dem Wälder mehr CO2 abgeben, als sie selbst aufnehmen. Zum Ende des Jahrhunderts könnten Land-Ökosysteme wie Regen- und Taigawälder also von CO2-Senken zu CO2-Quellen werden.

Forschende, die nicht an der Studie beteiligt waren, kritisieren allerdings, dass das Team nicht alle Faktoren berücksichtigt hat, die für die Vorhersage der weiteren Entwicklung wichtig sein könnten.