Eine Analyse im Fachmagazin Science kommt zu dem Schluss: 90 bis 99 Prozent der Entwaldung haben direkt oder indirekt mit Landwirtschaft zu tun. Die Rolle der Landwirtschaft ist demnach deutlich wichtiger als bislang vermutet.
Jedes Jahr werden aktuell geschätzt bis zu knapp 9 Millionen Hektar Wald in den Tropen abgeholzt. Gerodet wird vor allem für die Produktion von Viehfutter wie Gras und Soja oder für die Herstellung von Palmöl. Bei der Analyse kam aber auch raus: Etwa die Hälfte der Fläche, die für Landwirtschaft kahlgeschlagen wird, wird danach erst mal gar nicht genutzt. Laut einem beteiligten Forscher von der Humboldt-Uni in Berlin roden beispielsweise in der Gran Chaco Region in Südamerika Farmer zum Teil auch präventiv - aus Sorge, dass Abholzung verboten werden könnte.
Das internationale Forschungsteam spricht sich dafür aus, dass Produkte, für die gerodet wurde, in der EU und anderswo nicht mehr eingeführt werden dürfen und dafür, dass in den tropischen Ländern eine nachhaltige Landwirtschaft ohne neue Rodungen gefördert wird.
