Landwirtschaft in Afrika

Bäuerinnen haben es doppelt schwer

Der Tod des Ehemanns, die Trennung - oder die Tatsache, dass sie nie verheiratet waren -

das sind üblicherweise die Hauptgründe für Frauen südlich der Sahara, selbst Landwirtschaft zu betreiben. Bäuerinnen arbeiten allerdings deutlich unproduktiver als ihre männlichen Konkurrenten - und das hat mit den äußeren Bedingungen zu tun: Sie kommen schwerer an Geld, um zu investieren - und sie haben größere Probleme, Mitarbeiter zu finden. Das haben Wissenschaftler im Auftrag der Weltbank am Beispiel Malawi gezeigt.

Die untersuchten Landwirtschaften, die von Frauen betrieben wurden, waren nur halb so produktiv wie die der Männer. Die Bäuerinnen verfügten über weniger Land und konnten weniger Dünger kaufen. Schwere körperliche Arbeit wird für Bäuerinnen zum Problem, wenn sie keinen Angestellten finden, der sie übernehmen kann - zum Beispiel, weil niemand für eine Frau arbeiten will. Die Forscher sagen, dass es außerhalb der Industrieländer noch große soziokulturellen Hindernisse für Frauen in der Landwirtschaft gibt.