Als Reaktion auf Millionen giftbelastete Eier nimmt Aldi deutschlandweit alle davon aus dem Verkauf. 

Nach Angaben von Aldi Nord und Aldi Süd handelt es sich um eine Vorsichtsmaßnahme. Vorher war bekannt geworden, dass deutlich mehr mit Insektengift verseuchte Eier nach Deutschland gekommen sind als bisher angenommen. Laut dem Bundeslandwirtschaftsministerium wurden mindestens drei Millionen Eier aus den Niederlanden importiert, die mit dem Insektizid Fipronil kontaminiert sind. 

Ein großer Teil davon ist demnach im Handel gelandet. Auch in Eiern aus Belgien war Fipronil nachgewiesen worden. Die betroffenen Eier-Chargen wurden zurückgerufen. Außerdem sollen die Behörden überprüfen, ob weitere Lieferungen aus dem Ausland betroffen sind und ob das Insektizid auch in Deutschland verwendet wurde. 

Das Ministerium geht derzeit von zwölf betroffenen Bundesländern aus. Vorerst nicht betroffen waren demnach Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz und das Saarland.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung geht bisher davon aus, dass von den belasteten Hühnereiern "keine konkrete" Gefahr für die Gesundheit ausgeht. Bei Kindern kann ein Gesundheitsrisiko demnach aber nicht ausgeschlossen werden.

Anne Preger, Nachrichtenredaktion Deutschlandfunk Nova
Fipronil ist ein Insektizid und kann beim Menschen Haut und Augen reizen und Übelkeit, Erbrechen und Kopfschmerzen verursachen. Für Erwachsene sind die vergifteten Eier nicht so gefährlich wie für Kinder.

Im Moment gehen die Behörden davon aus, dass es illegal einem Desinfektionsmittel beigemischt wurde, um in Hühnerställen gegen Milben Blutläuse vorzugehen, die die Nutztiere befallen können. Es wird davon ausgegangen, dass die Hühner das Fipronil mit der Nahrung aufgenommen haben, darüber landet es dann in den Eiern.

Verbraucherschützer halten es für möglich, dass auch Hühnerfleisch betroffen ist. Das Problem könnte aber auch Produkte betreffen, in denen verseuchte Eier weiterverarbeitet wurden.