Endlich steht der Urlaub oder das Wochenende an - da kratzt plötzlich der Hals und ihr werdet krank.

Fachleute haben das Phänomen Leisure Sickness genannt, also "Freizeitkrankheit". Das ist keine anerkannte Krankheit, aber laut einer Studie der IU Internationalen Hochschule sind viele Arbeitnehmende in Deutschland davon regelmäßig betroffen: fast ein Fünftel der rund 2.000 befragten Angestellten. Mehr als 70 Prozent kennen zumindest das Gefühl, im Urlaub oder an freien Tagen krank zu werden. Am häufigsten litten die Betroffenen unter Erschöpfung, Schlafproblemen, Kopfweh und Erkältungssymptomen.

Ein Problem scheint zu sein, dass sich viele im Privatleben nicht genug von der hohen Arbeitsbelastung erholen können - das gilt laut der Studie vor allem für jüngere Arbeitnehmende. Die Studienleiterin vermutet als einen Grund, dass jüngere Befragte ihre Freizeit oft mit passivem Scrollen durch Social Media oder Serien schauen füllen. Wer seine Freizeit dagegen aktiv und sinnvoll gestaltet, erlebt laut der Studie seltener Leisure Sickness.

Die Studienleiterin erklärt auch, warum man krank werden kann, sobald nach einer Stressphase wieder Entspannung eintritt: Bei anhaltendem Stess kommt es zu einer Überaktivierung des Sympatikus-Teils im vegetativen Nervensystem, und der Körper unterdrückt Krankheitssymptome. Sobald sich das Stresslevel und die Ausschüttung von Stresshormonen in der Freizeit normalisiert, normalisiert sich auch die Immunfunktion – dann können unterdrückte Symptome durchkommen.