Was Standardtests für Schüler können, können Lehrer auch - nämlich den Lernerfolg abschätzen.

Eine Studie im Journal of Child Psychology and Psychiatry stellt deshalb in Frage, ob sich die Kosten und der Aufwand für solche Tests überhaupt lohnen. Ein Forschungsteam des Londoner King's College hat zum einen Klausuren von 7- bis 14-Jährigen in Englisch, Mathe und Naturwissenschaften mit den späteren Abschlussnoten verglichen und zum anderen die Einschätzungen der Lehrerinnen und Lehrer. Zu 90 Prozent sagten die Pädagogen die Unterschiede zwischen ihren Schülern bei den späteren Abschlussprüfungen richtig voraus. Besser ließ sich das mit den Vergleichstests auch nicht vorhersehen.

Die Forschenden empfehlen, gerade bei jüngeren Schülern eher auf die Einschätzungen der Lehrerinnen und Lehrer zu setzen als auf Prüfungen, um den Lernerfolg zu kontrollieren. Dadurch würden Pädagogen stärker motiviert und auch das Verhältnis zwischen Lehrenden und Lernenden würde gestärkt. Die standardisierten Tests dagegen, wie sie in Großbritannien vorgeschrieben sind, animierten dazu, nur für die Prüfung zu lernen, was weniger nachhaltig sei.