Ein richtiger Dschungel ohne Lianen, an denen sich Affen von Baum zu Baum schwingen, ist eigentlich nicht vorstellbar.

Trotzdem weiß die Wissenschaft erstaunlich wenig über die Kletterpflanzen. Das liegt unter anderem daran, dass die meiste Lianen-Forschung in den Regenwäldern Süd- und Mittelamerikas gemacht wurde. Dagegen gibt es kaum Untersuchungen zu Lianen in afrikanischen und asiatischen Urwäldern.

Ein internationales Forschungsteam hat diese Wissenslücke nun teilweise gestopft mit einer Untersuchung zu Lianen in Südostasien. Dafür haben die Forschenden unter anderem Luftaufnahmen von einem 50 Hektar großen Regenwald-Gebiet ausgewertet.

Sie entdeckten, dass die Lianen dort weniger auf den besonders großen Bäumen wachsen wie in Südamerika, sondern eher mittlere und kleine Bäume befallen. Weil die Lianen den Bäumen Licht, Wasser und Nährstoffe streitig machen, können gerade kleinere Bäume durch den Befall absterben. Das ist laut den Forschenden eine wichtige Erkenntnis, um zu verstehen, wie die Regenwälder in Südostasien als Ökosystem funktionieren.