Unser Nationalsport ist Fußball - und deshalb wird der nicht nur gespielt und geschaut, sondern auch viel darüber gesprochen.
Und dadurch hat sich eine eigene, unverkennbare Fußballsprache herausgebildet, die jetzt der Dresdner Linguist Simon Meier-Vieracker genauer untersucht hat. Dabei ist ihm zum einen aufgefallen, dass seit Jahrzehnten immer die gleichen Phrasen benutzt werden - zum Beispiel, dass eine Mannschaft mit offenem Visier kämpft oder mit angezogener Handbremse spielt - aber zum anderen ist die Sprache des Fußballs auch ausgesprochen kreativ. Das liegt laut dem Sprachforscher daran, dass das immer Gleiche immer wieder neu und ansprechend beschrieben werden muss.
Zimmern, zwitschern, zuckern
Demnach wurden in Fußball-Livetickern schon mehr als 180 verschiedene Verben fürs Schießen entdeckt. Darunter altbekannte Verben wie "dreschen" oder "zimmern", aber inzwischen auch neuere Synonyme wie "den Ball ins Tor zuckern" oder "zwitschern". Der Forscher sagt, dass auch taktische Trends neue Ausdrücke hervorbringen, zum Beispiel "Gegenpressing". Und außerdem liefert Fußball Metaphern für andere Lebensbereiche: etwa, wenn jemand den Ball flachhalten soll, jemandem die Rote Karte gezeigt wird oder eine Uni in der Champions League spielt.
