In seinem kurzen Leben war Jeremy wahrscheinlich die berühmteste Schnecke der Welt.

Zumindest machte er im Mai weltweit Schlagzeilen als einsamste Schnecke der Welt: Jeremy war ein sogenannter Schneckenkönig, sein Schneckenhaus war also anders als das der allermeisten seiner Artgenossen links herum gedreht und nicht rechtsgedreht. Mit all den rechtsgedrehten Schnecken konnte sich Jeremy aber nicht paaren - also suchten die britischen Forscher, in deren Labor er lebte, per Kontaktanzeige - unter anderem auf Twitter - nach anderen linksgedrehten Schnecken. Die fanden sich auch - aber dann nahm das Drama erst seinen Lauf: Es paarten sich nämlich die beiden anderen linksgedrehten Schnecken, die extra für Jeremy herangeschafft worden waren - und der guckte in die Röhre.

Die Geschichte ging aber glücklich zu Ende: Jeremy paarte sich dann doch noch - seine Nachkommen schlüpften, kurz bevor er jetzt verstarb. Im gesegneten Schneckenalter von etwa zwei Jahren. Seine Verdienste für die Wissenschaft sind unbestritten: An seinem Beispiel können die Forscher biologische Asymmetrien untersuchen. Die kommen auch bei Menschen vor - zum Beispiel Links- und Rechtshänder. Jeremys Kinder sind übrigens rechtsgedreht - das Gen dafür ist dominant.