Der berühmte Marshmallow-Test sagt offenbar nicht so viel aus wie gedacht.

Der Test stammt aus den 60er Jahren geht so: Kinder bekommen eine Schale Marshmallows und das Versprechen: "Wenn du sie 15 Minuten nicht anrührst, kriegst du noch mehr." Es zeigte sich: Je länger es die Kinder aushielten, desto mehr beruflichen Erfolg und desto weniger Drogenprobleme hatten sie später.

Der Test ist allerdings seit langem umstritten und jetzt haben Wissenschaftler der New York University die Studie wiederholt. Ihr Ergebnis: Viel entscheidender als die Wartezeit ist der familiäre Hintergrund. Der wurde aber bei der Ursprungsstudie nicht berücksichtigt. Außerdem war die Gruppe der Probanden damals sehr klein.

Ärmere Kinder wollen nicht warten 

Beim neuen Test zeigte sich vor allem ein signifikanter Unterschied: Kinder aus Akademikerfamilien warteten im Schnitt anderthalb Minuten länger, bevor sie die Süßigkeiten aßen, als Kinder aus bildungsfernen Familien. Nach Ansicht der Forscher liegt das vor allem daran, dass ärmere Kinder nicht darauf vertrauen können, dass ihre Eltern ein Versprechen wie: "Später gibt es mehr" auch einlösen können. Deshalb nehmen sie lieber gleich den Spatz in der Hand.