Sind Schwangere fettleibig, könnten auch die Kinder Gewichtsprobleme bekommen - obwohl sie sich gesund ernähren.

Forschende der Uni Bonn haben das herausgefunden. Die Zeitschrift Nature berichtet darüber. Demnach können Kinder eine Fettleber oder eine andere Stoffwechselkrankheit bekommen. Das Bonner Team hat das mit Mäusen getestet und geht davon aus, dass die Ergebnisse auf Frauen übertragbar sind. In seinen Versuchen hat das Team beobachtet, dass bei fettleibigen trächtigen Mäuse bestimmte Immunzellen in der Leber des Embryos so umprogrammiert werden, dass sich dessen Stoffwechsel langfristig und dauerhaft verändert. Dadurch bekamen die Mäusekinder kurz nach der Geburt eine Fettleber.

In der Leber sind sogenannte Kupffer-Zellen für alle wichtigen Prozesse verantwortlich - beispielsweise bei der Blutbildung oder eben beim Fettstoffwechsel. Genau diese Zellen werden aber durch das Übergewicht der Mutter langfristig umprogrammiert. Bestimmte Lipide und Fettsäuren gelangen dabei über das Blut in die Leber des Kindes. Dort aktivieren sie einen zentralen Schalter der Kupffer-Zellen und stellen damit die Genaktivität in der Leber dauerhaft um.

In Folgestudien wollen die Forschenden jetzt untersuchen, ob sich dieser Schalter in den Kupffer-Zellen durch Medikamente wieder deaktivieren lässt.