Den Medizin-Nobelpreis gibt es dieses Jahr für eine Entdeckung, die man als Sauerstoff-Sinn von Körperzellen bezeichnen könnte.

Die Auszeichnung geht an die US-Amerikaner William Kaelin und Gregg Semenza sowie den Briten Peter Ratcliffe. Laut dem schwedischen Karolinska-Institut haben sie den molekularen Mechanismus gefunden, mit dem Zellen den lebenswichtigen Sauerstoff wahrnehmen - und: sich anpassen, je nachdem wie viel sie zur Verfügung haben. Unsere Körperzellen brauchen Sauerstoff, um Energie zu gewinnen und richtig zu funktionieren.

Die Entdeckung der Forscher hilft also dabei, den Stoffwechsel in Zellen grundlegend zu verstehen. Das könnte helfen, neue Wege zu finden, um Krankheiten wie Blutarmut oder Krebs zu bekämpfen.

Kathrin Baumhöfer, Deutschlandfunk-Nova-Wissensnachrichten
„Ohne Sauerstoff geht nichts, das gilt für jede einzelne Zelle. Allerdings ändert sich ja ständig die Menge an Sauerstoff, die wir zur Verfügung haben: Das kann durch Sport sein oder durch die sauerstoffarme Luft im Gebirge, aber auch bei Blutarmut oder bei einer Wunde, die blutet.“

Der Nobelpreis für Physiologie oder Medizin kommt mit umgerechnet 830.000 Euro. Den Betrag teilen sich die drei Wissenschaftler.

Im Laufe der Woche werden noch die Nobelpreise für Physik, Chemie und Literatur sowie der Friedensnobelpreis verliehen.