Wenn schwangere Frauen einen Termin vergessen, schieben sie das oft auf die Schwangerschafts-Demenz. Keine billige Ausrede, sagen australische Psychologen.

Sie haben 20 Studien zu kognitiven Problemen von Schwangeren analysiert, dadurch konnten sie Daten von mehr als 700 Schwangeren und mehr als 500 Nicht-Schwangeren vergleichen. Bei der Metaanalyse kam heraus: In Experimenten schneiden Schwangere deutlich schlechter ab, wenn es darum geht, sich an Dinge zu erinnern, aufmerksam zu sein oder Entscheidungen zu treffen. Die Nicht-Schwangeren konnten sich zum Beispiel viel besser Zahlenreihen merken. Die Forscher sagen aber: Alles liegt noch im Rahmen. Schwangere büßen keine Kompetenzen ein, sondern nur geistige Schärfe.

Die Gründe liegen allerdings noch im Unklaren. Eine aktuelle Studie behauptet, dass bei Schwangeren in bestimmten Hirnregionen die grauen Zellen weniger werden. Möglicherweise bereitet sich das Hirn aufs Muttersein vor, und da könnte Erinnern weniger wichtig sein als zum Beispiel im Gesicht des Kindes abzulesen, was es braucht.

Die Forscher haben über ihre Ergebnisse auch einen Artikel im Debattenportal The Conversation geschrieben.