In der Europäischen Union arbeiten Pharmaunternehmen und Unis zum Teil nicht transparent genug.

Insgesamt halten sie die Ergebnisse von fast 6000 medizinischen Studien zurück, obwohl die EU sie eigentlich verpflichtet hat, sie zu veröffentlichen. Das hat eine Untersuchung der Nichtregierungsorganisation Transparimed zusammen mit der Uni Oxford ergeben.

Der Hintergrund: Damit ein neues Medikament auf den Markt gebracht werden darf, muss es vorher in klinischen Studien an Menschen getestet werden – um zu checken, ob der Wirkstoff sicher ist und ob er wirkt. Egal, was dabei rauskommt – in der EU ist es vorschrieben, dass alle klinischen Studien in der Datenbank EudraCT registriert werden und die Ergebnisse dort spätestens ein Jahr nach Ende der Studie eingegeben werden.

Transparimed kritisiert auch die nationalen Zulassungsbehörden. Sie sollten sicherstellen, dass Studien registriert und Ergebnisse veröffentlicht werden. In Deutschland ist dafür das Bfarm zuständig, das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte.

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Laut dem Report von Transparimed sind die Veröffentlichungslücken besonders groß in Italien, Spanien und den Niederlanden. Aber auch in Deutschland fehlen bei mehr als der Hälfte der klinischen Studien, die inzwischen mutmaßlich abgeschlossen sind, noch die Ergebnisse. Dabei geht es um mehr als 550 Fälle.

Das Problem besteht schon länger. Es ist nicht das erste Mal, das Transparimed so einen Bericht veröffentlicht.)