Die US-Meeres- und Wetterbehörde NOAA geht davon aus, dass die Ozeane am Anfang einer neuen weltweiten massenhaften Korallenbleiche stehen. Das meldet die Nachrichtenagentur Reuters.
Ursache sind hohen Wassertemperaturen: Das Wasser in den Weltmeeren ist aktuell so warm wie noch nie seit Beginn der Messungen. Das liegt zum einen an der Erderwärmung durch den Klimawandel und zum anderen an dem Phänomen El Niño, das Wetter und Meereströmungen alle paar Jahre beeinflusst.
Betroffen ist auch das Great Barrier Reef vor der Ostküste von Australien: Davon sind Riffe nördlich der Stadt Brisbane auf einer Länge von mehr als 1100 Kilometern ausgebleicht. An manchen Stellen haben bis zu 80 Prozent der Korallen ihre Farbe verloren - bei Wassertemperaturen von bis zu 30 Grad.
Gebleichte Korallen sind extrem gestresst, aber sie leben noch und können sich theoretisch wieder erholen. Aber durch das extrem warme Meerwasser sind sie anfällig für Krankheiten. Eine australische Biologin sagt, wenn das Wasser sich nicht in den kommenden Wochen abkühlt, dann sei es nur eine Frage der Zeit, bis Korallen absterben.
Zuletzt gab es zwischen 2014 und 2017 eine globale Massenbleiche. In der Zeit sind Korallen an 15 Prozent der Riffe abgestorben. Die NOAA-Fachleute halten es für möglich, dass eine Massenbleiche in diesem Jahr noch heftiger werden könnte.
