Forschende der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg haben an 35 Messstellen in Bayern die Temperatur im Grundwasser untersucht. Dabei kam heraus, dass das Wasser in 20 Metern Tiefe fast ein Grad wärmer ist als vor 30 Jahren. Mit den steigenden Luft-Temperaturen wird laut den Forschenden mit einiger Verzögerung erst der Boden und am Ende auch das Grundwasser immer wärmer. Das Grundwasser habe sich inzwischen fast genauso stark erwärmt wie die Luft.
Folgen sind nicht absehbar
Die Forschenden sagen, es sei schwer vorherzusagen, welche Folgen die höheren Wassertemperaturen haben. Wahrscheinlich setzen sie die unterirdischen Ökosysteme unter Druck, weil die an gleichbleibende Temperaturen angepasst sind. Möglicherweise wachsen bestimmte Mikroben in dem warmen Wasser schneller, wodurch sich die Zusammensetzung der Tier- und Pflanzenwelt verändern könnte.
Grundwassererwärmung macht langfristige Trends sichtbar
Weil der Untergrund vergleichsweise langsam auf Temperaturveränderungen in der Luft reagiert, kann man an dem Phänomen übrigens gut langfristige Klimawandel-Trends ablesen, sagen die Forschenden. In anderen Teilen Deutschlands hat man die Erwärmung des Grundwassers schon in den 1980er und 90er Jahren festgestellt, aber damals fing die Diskussion um den Klimawandel ja gerade erst an.
