Meta-Studie

Internet macht doch nicht dumm und einsam

Macht uns "dieses" Internet wirklich dumm und einsam?

Zwei Psychologen von der Universität Koblenz-Lindau haben sich in einer Meta-Studie angeschaut, wie böse dieses Internet tatsächlich ist. Sie kommen zu dem Ergebnis, dass Bücher und Medienbeiträge, in denen von "Digitaler Demenz" und ähnlichem die Rede ist, sich nur selten auf wissenschaftliche Belege stützen. Neun Mythen haben sie unter die Lupe genommen und alle Studien, die sich dazu finden ließen, zusammengetragen. Ergebnis: Es kann zum Beispiel nicht nachgewiesen werden, dass mehr Internet zu weniger sozialen Kontakten führt. Auch die oft verbreitete Mär, dass das gesellschaftlich-politische Engagement durchs Daddeln und Posten abnimmt oder die Menschen einsamer werden, stimmt so offenbar nicht. Das einzige, was sie bestätigen konnten, war, dass Studien einen Zusammenhang zwischen gewalthaltigen Medien und aggressivem Verhalten belegen.

Die beiden Psychologen sagen, dass die Internetnutzung oft schlecht wegkommt, weil viele schlicht keinen Überblick über den aktuellen Forschungsstand haben. Das Alarmschlagen in den Massenmedien sehen sie auch kritisch: Häufig fehle in den Beiträgen der wissenschaftliche Background.