Tiefseebergbau könnte das nächste große Ding werden.

Auf dem Meeresboden schlummern Mangan, Eisen, Nickel, Kobalt, Kupfer und seltene Erden. Viele Firmen arbeiten daran, marktreife Technologien zu entwickeln, um diese Bodenschätze heben zu können. Ökologisch nachhaltig sind diese Technologien aber noch nicht.

Eine Forschungsgruppe vom Max-Planck-Institut für marine Mikrobiologie und vom Alfred-Wegener-Institut sagt, dass durch den Abbau das Ökosystem nicht nur auf dem Meeresboden, sondern auch im Boden bedroht wäre. Mikroorganismen könnten ihre Funktion nicht mehr richtig ausüben. Wie die Forschenden in einer Studie im Fachjournal Science Advances schreiben, haben sie im Ostpazifik ein Gebiet in 4000 Metern Tiefe untersucht. Es war vor rund 30 Jahren umgepflügt worden, um einen Rohstoff-Abbau zu simulieren. In diesem Gebiet waren immer noch deutlich weniger Bakterien zu finden und das heißt: das Ökosystem war auch nach dieser langen Zeit deutlich gestört.


„Auch 26 Jahre nach dieser Störung konnten wir die Pflugspuren auf dem Meeresboden klar erkennen."
Tobias Vonnahme, Erstautor der Studie

Die Forschenden fordern, dass für den Tiefseebergbau Umweltstandards entwickelt werden. So sollte die dicht belebte Oberflächenschicht des Meeresbodens nicht entfernt werden.