Mikroaggressionen sind oft alltägliche Worte, Gesten oder Redewendungen, die von Betroffenen als verletzend und diskriminierend empfunden werden können - auch wenn sie gar nicht so gemeint waren.

Sollte man deshalb mehr über solche Mikroaggressionen berichten und aufklären? Eine Psychologin hat das mit ihrem Team bei College-Studenten in den USA untersucht. In einem Versuch klärte sie eine Gruppe von Testpersonen mit einem kurzen Text über Mikroaggressionen auf und ließ sie anschließend bewerten, wie bestimmte Sätze auf sie wirken. Dabei zeigte sich, diese Testpersonen fühlten sich eher angegriffen und verletzt als die Testpersonen einer Kontrollgruppe, die nicht auf Mikroaggressionen hingewiesen wurden.

Ein weiteres Experiment zeigte, dass vor allem Menschen, die die Welt eher negativ sehen oder depressiv sind, auf solche Mikroaggressionen reagierten. Die Forscherin sagt deshalb, die Aufklärung über Mikroaggressionen sei ein zweischneidiges Schwert. Sie mache einerseits sensibler, andererseits könne sie aber bei den Betroffenen dazu führen, dass diese sich stärker diskriminiert oder verletzt fühlen als vorher.