Muttermilch stärkt das Immunsystem des Kindes, schützt gegen Allergien, prägt die Darmflora und kann die Hirnentwicklung fördern. Forschende sagen: Je länger ein Kind gestillt wird, desto besser für seine spätere Gesundheit.

Das bestätigt eine neue Studie aus Kanada. Forschende aus Montreal haben die Milch von Müttern aus Guatemala untersucht, die sechs Monate lang stillten, viel länger als die meisten Mütter in Industriestaaten. Dabei kam heraus, dass sich die mikrobielle Zusammensetzung der Muttermilch im Laufe der Stillzeit erheblich verändert. Außerdem war sie viel komplexer als bisher angenommen.

Die Forscher identifizierten rund 1.500 genetisch verschiedene Bakterien, von denen sie nur knapp 300 einer bisher bekannten Spezies zuordnen konnten. Auffallend war, dass jeweils die Hälfte davon entweder in der frühen oder späten Stillzeit deutlich häufiger vorkam. Zu Beginn der Stillzeit waren vor allem Bakterien enthalten, die für eine gesunde Darmflora sorgen und Pilzerreger abwehren sollen. Die später auftretenden Bakterien werden vor allem mit dem Abbau von krebserregenden Substanzen verbunden.