Bei den Aborigines - den Indigenen in Australien - gibt es verschiedene Erzählungen über ihre Herkunft.

Einige Gruppen glauben daran, dass sie schon immer dort gelebt haben. Andere erzählen von Vorfahren, die aus dem Norden eingewandert sind - also aus Asien.

Ein internationales Forschungsteam hat nachgeforscht, wie es gewesen sein könnte. Es hat hat 120 Szenarien simuliert. Und am Wahrscheinlichsten erscheint ihnen die These, dass die Besiedelung der damaligen Landmasse - Sahul genannt - vor etwa 50.000 bis 75.000 Jahren begonnen hat. Sahul umfasst Australien, Tasmanien und Neuguinea, die waren damals noch verbunden.

Die Forschenden gehen davon aus, dass es nur wenige tausend Jahre gedauert hat, bis der Kontinent komplett besiedelt war und dass damals bis zu 6,5 Millionen Menschen dort gelebt haben könnten. Sie sagen, das spricht für wirklich komplexe und widerstandsfähige Menschen und Gruppen - schließlich ist es ein sehr großes und trockenes Gebiet. Sie haben auch die Migrationsrouten ermittelt, die die ersten Australier wohl genommen haben.

Die Forschenden sagen, ihre Ergebnisse zeigen grundsätzliche Regeln auf für das Besiedeln neuer Landschaften. Anhand der Erkenntnisse könnten auch künftige Migrationsbewegungen vorhergesagt werden. Außerdem hoffen sie, dass jetzt anhand der entdeckten Routen neue Ausgrabungsstätten gefunden werden könnten, die mehr verraten über das Leben der frühen Aborigenes.