Wie klingt eigentlich das neuartige Coronavirus?

Das ist eine Frage, die ihr euch vielleicht nicht unbedingt stellt - es gibt aber eine Antwort darauf: Ein Forschungsteam vom MIT in Boston hat sie beantwortet. Genauer gesagt, haben die Forscherinnen und Forscher das Spike-Protein, das als krönchenförmige Stacheln aus der Hülle des neuartigen Coronavirus herausragt, in hörbare Tonfolgen übersetzt. Herausgekommen ist eine komplexe und eher beruhigend klingende Melodie.

Kathrin Sielker, Deutschlandfunk-Nova-Autorin
"Die Spike-Proteine bestimmen die Oberfläche des Virus. Damit docken die Viren anderswo an, zum Beispiel an menschlichen Zellen, in unseren Rachen oder Lungen. Je cleverer diese Spikes geformt sind, desto erfolgreicher bleiben sie bei uns kleben. Und je besser sie kleben bleiben, desto einfacher können sie eine Infektion auslösen."

Wie man Proteine in Töne übersetzt, hatten die Forschenden vom MIT schon letztes Jahr in einem Fachmagazin erklärt: Sie nutzen dafür die Schwingungen der Aminosäuren im Protein. Je nach Größe, Gewicht, Energie- und Bindungszustand schwingt jede Aminosäure unterschiedlich - und das wiederum kann man in akustische Spektren und Tonfolgen übersetzen.