Wenn es um Mode geht, dann ist in Deutschland immer noch Fast Fashion angesagt - also Kleidung, die billig hergestellt und verkauft wird und die oft auch nicht lange hält.
Dabei kommen Umwelt- und Sozial-Aspekte zu kurz. Deshalb haben Forschende der Uni Lüneburg jetzt eine kostenlose App entwickelt, die helfen soll, nachhaltiger zu shoppen. Dafür setzt die Green-Fashion-Challenge-App spielerische Elemente ein: Zum Beispiel können Nutzerinnen und Nutzer eingeben, welche Ziele sie für ihre Einkäufe haben - also, wie viele Klamotten sie maximal pro Monat kaufen wollen oder wie hoch der Fair-Trade-Anteil an ihrem Einkauf sein soll. Am Monatsende bekommen sie dann von der App ein Feedback - und zwar in Form von Punkten und Auszeichnungen. Außerdem können die Nutzerinnen und Nutzer ihre Freunde zur Green-Fashion-Challenge einladen und herausfordern.
So wollen die Forschenden erreichen, dass bei Mode der schnelle Konsum weniger wird und mehr Teile gekauft werden, die ökologisch und sozial zertifiziert sind.
Große Mehrheit will nachhaltige Mode
Die App-Entwickler hatten festgestellt, dass bei Umfragen zwar 75 Prozent der deutschen Modekonsumenten sagten, Nachhaltigkeit sei das wichtige Kriterium für ihren Einkauf. Aber trotzdem liegt der Anteil ökologisch oder sozial zertifizierter Mode nach wie vor nur bei etwa ein bis vier Prozent des gesamten Mode-Umsatzes. Deshalb sahen die Forschenden "eine deutliche Differenz zwischen den selbst gesetzten Zielen der Konsumierenden und ihrem tatsächlichen, alltäglichen Konsumverhalten" und wollten etwas dagegen tun.
Die kostenlose Green-Fashion-Challenge-App zählte beim Ideenwettbewerb "Modekultur, Textilien und Nachhaltigkeit" des Rates für Nachhaltige Entwicklung zu den Gewinnern. Dafür wurde die Entwicklung gefördert mit knapp 50.000 Euro.
