Weil es immer weniger Insekten gibt, finden viele Vögel nicht genügend Nahrung für ihren Nachwuchs.

Das gilt offenbar auch in Städten, obwohl man vermuten könnte, dass die Tiere dort im menschlichen Abfall oder in Futterstationen genug zu fressen finden. Ein internationales Forschungsteam berichtet, dass das Körnerfutter aber den Bedarf an Insekten nicht ersetzen kann. Die Forschenden haben herausgefunden, dass zusätzliches Insektenfutter die Fortpflanzung von Kohlmeisen in Städten begünstigt. In ihrem Experiment haben sie eine Gruppe von Vögeln mit Mehlwürmern gefüttert. Deren Nachwuchs brachte 15 Prozent mehr Gewicht auf die Waage als der von einer Kontrollgruppe, die keine Mehlwürmer bekommen hatten. Das Mehr an Gewicht erhöht die Überlebenschance der Meisenküken bis zum nächsten Frühling, wenn sie dann selbst für Nachwuchs sorgen können. Die Forschenden glauben aber nicht, dass die Zufütterung auf Dauer die Lösung des Problems ist. Stattdessen müssten Städte mehr dafür tun, dass es wieder mehr Insekten gibt – zum Beispiel durch mehr verwilderte Grünflächen.