Hunger- und Durstgefühle, kennt jeder. Aber was ist das eigentlich? Wie macht unser Körper das? Woher weiß er, wann es Zeit ist, wieder zu essen oder zu trinken?

Dahinter steckt ein komplexes Netzwerk von Zellen, Signalen und Informationswegen. Forschende vom Max-Planck-Institut für biologische Intelligenz haben zusammen mit weiteren Fachleuten bestimmte Nervenzellen identifiziert, die dafür wichtig sind. Sie liegen in der Amygdala, eine Hirnregion, die dabei hilft, unsere Emotionen zu regulieren. Bei Versuchen mit Mäusen gelang es den Forschenden, einige dieser Nervenzellen im Hirn an- oder auszuschalten. Wenn die Durst-Nervenzellen aktiviert wurden, tranken die Mäuse mehr, wenn die Aktivität unterdrückt wurde, tranken sie weniger. In derselben Hirn-Region gab es noch weitere Zellen, die ebenfalls für Durst zuständig waren, aber auch für Hunger. Es ist also offenbar nicht ein einzelner Schalter, der umgelegt werden muss, sondern eine ganze Gruppe von Nervenzellen. Die Forschenden konnten durch Nervenzellen-Stimulation auch die Vorlieben der Mäuse ändern. Sie tranken dann besonders gerne ein Getränk, das sie vorher abgelehnt hatten.

Weil die Struktur dieser Hirnregion bei Mäusen und Menschen ähnlich sind, hoffen die Forschenden auch auf Therapie-Ansätze bei Menschen. Zum Beispiel bei Übergewicht oder Magersucht.