Experten und Expertinnen der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz wollten Einblicke in ihre Arbeit geben.

Sie haben sich passend zur Jahreszeit das Thema Sommer ausgesucht und haben sommerliche Namen und ihre Entstehung erklärt. Grundlage sind die Telefonbücher der Telekom aus dem Jahr 2005. Entstanden sind Familiennamen erst um das 13. Jahrhundert.

Den Namen "Sommer" zum Beispiel gibt es überall in Deutschland. Nach Angaben des Forschungsteams tragen rund 54.000 Menschen diesen Namen. Es gibt mehrere Erklärungsmöglichkeiten: Einerseits kann damit jemand gemeint sein, der im Sommer eine Arbeitsverpflichtung oder eine Zinsabgabe zu leisten hatte. Andererseits kann der Name aber auch auf einen Vorfahren verweisen, der an einer sonnenverwöhnten Sommerseite wohnte.

Rund 2.500 Menschen heißen laut Forschern "Sonnenschein". Die meisten davon im Westen Deutschlands. Wahrscheinlich zeichnete sich die ersten Namensträger durch ein sonniges Gemüt und Herzenswärme aus, sagen die Namensforscher. Es könnte sich auch um jemanden handeln, der in einem Haus "Zum Sonnenschein" oder an einem gleichnamigen Flurstück wohnte.

Der Familienname "Schweiß" (272 Telefonanschlüsse) bezeichnete nur in wenigen Fällen eine Person, die viel schwitzt. Es ist vielmehr im übertragenen Sinn ein sehr fleißiger Mensch gemeint, der im Schweiße seines Angesichts schuftete.

Der Name "Warmbier" ist in Deutschland rund 650 Mal vertreten, vor allem in NRW und entlang der Elbe. Dabei handelt es sich um eine Berufsbezeichnung für Brauer oder um die Charakterisierung eines Vorfahrens, der besonders gern warmes Bier getrunken hat. Dabei war Warmbier allerdings kein schales, abgestandenes Bier, sondern ein warmes Getränk aus Bier und Milch, Mehl, Zucker und Gewürzen.