Spaghetti, die in weniger als einer Sekunde verkochen würden.

Ein Forschungsteam des University College London hat die dünnsten Spaghetti der Welt hergestellt. Die Nanofasern sind etwa 200 mal dünner als ein menschliches Haar. Gelungen ist das mit einer Technik namens Elektrospinning. Dabei zieht eine elektrische Ladung Fäden aus Mehl und einer Flüssigkeit durch die Spitze einer Nadel. Statt Wasser verwendeten die Forschenden Ameisensäure, weil die die Stärke aufbricht. Sonst könnte sie gar keine so feinen Fasern bilden.

Nanofasern aus Stärke können als Gerüst für die Knochenregeneration eingesetzt werden oder in Verbänden, um die Wundheilung zu verbessern. Matten aus diesen Nanofasern sind nämlich sehr porös und lassen Wasser und Feuchtigkeit durch, sie halten aber Bakterien fern. Solche Nanofasern findet man auch in Pflanzen. Sie aber aus den Pflanzen zu extrahieren, braucht viel Energie und Wasser. Die Forschenden des UCL sagen: Unsere Methode ist viel effizienter. Sie wollen jetzt untersuchen, wie schnell sich das Material auflöst, wie es mit Zellen interagiert und ob man es in großem Maßstab herstellen kann.

Die dünnste bisher bekannte Pasta stammt übrigens von einem Nudelhersteller in der Stadt Nuoro auf Sardinien. Die sogenannten Gottesfäden werden von Hand hergestellt und sind schätzungsweise 400 Mikrometer breit - 1000 Mal dicker als die neue Nanopasta.