Anne Frank ist eines der bekanntesten Opfer des Holocaust. Sie wurde durch die Veröffentlichung ihres Tagebuchs weltweit bekannt. Anne Frank starb 1945 im Konzentrationslager Bergen-Belsen.

Wie die Nazis von ihrem Versteck erfahren haben, ist ungeklärt. Jetzt aber gibt es eine neue Untersuchung dazu. Ein Team aus Historikern und Kriminologen unter Leitung eines ehemaligen FBI-Agenten hat - nach sechsjährigen Nachforschungen - seine Ergebnisse präsentiert. Es verdächtigt einen jüdischen Notar, die Familie Frank verraten zu haben. Der Mann ist 1950 gestorben.

In Verdacht ist er unter anderem durch eine anonyme Notiz geraten, die Anne Franks Vater nach Kriegsende erhalten hat. Darin wird behauptet, dass der Notar das Versteck der Familie weitergegeben hat. Die neuen Ermittlungen gehen davon aus, dass der jüdische Notar auch die Adressen von anderen Untergetauchten an die Nazis verraten hat - als eine Art Lebensversicherung für seine eigene Familie. Der Leiter der neuen Untersuchung sagte niederländischen Medien, dass die Theorie seines Teams mit einer Wahrscheinlichkeit von 85 Prozent stimme.

Anne Frank hatte sich zwei Jahre in einem geheimen Anbau über einem Lagerhaus in Amsterdam versteckt, bevor sie 1944 zusammen mit ihrem Vater, ihrer Mutter und ihrer Schwester entdeckt wurde. Nur der Vater überlebte das KZ.

Das Ergebnis der Recherche wird jetzt unter dem Titel „Anne Frank's Betrayal“ als Buch veröffentlicht.