Wenn ihr das nächste Mal Fisch esst, dann schaut euch den genau an, vielleicht war er ein besonders freundlicher Fisch.

Wissenschaftler der Universität Illinois haben in einem Experiment herausgefunden, dass die Fische, die sich per Angel fangen ließen, auch signifikant sozialer waren als der Rest. Dafür angelten sie in einem Testbecken vorher nummerierte Blaue Sonnenbarsche. Sie stellten fest, dass manche Fische sich immer wieder fangen ließen, andere gar nicht. Dann testeten sie, wie sozial die Fische sind. Dazu wurden einzelne Fische von ihrer Gruppe durch eine Glasscheibe im Becken getrennt. Die Annahme der Forscher: Fische, die nah an der Glasscheibe schwimmen, quasi versuchen, zum Rest der Gruppe zu kommen, sind sozialer. Es stellte sich heraus, dass die Fische, die häufiger gefangen wurden, auch die sozialeren Fische waren.

Deutschlandfunk-Nova-Autorin Tina Kießling
Eine mögliche Erklärung: Fische, die sozialer sind, suchen auch mehr nach neuen Futterquellen für sich und den Schwarm und werden so eher zum Opfer.

Das ist für die Forscher interessant, weil das auch bedeutet, dass Angler die netten Fische aus einem Schwarm rausangeln. Gerade in Schwärmen sind soziale Tiere aber wichtig: Sie halten eher nach Jägern Ausschau, suchen nach Futter und sagen es anderen, wenn sie etwas gefunden haben. Die nächste Frage für die Forscher: Kann ein Schwarm das Wegstecken oder hat das möglicherweise sogar Auswirkungen auf die langfristige Entwicklung einer Art?