Fensterscheiben können für Vögel quasi unsichtbar sein - und damit hochgefährlich.

Möglicherweise prallen Vögel häufiger mit Glas zusammen als bislang gedacht.

Das legt jedenfalls eine kleine Untersuchung von nordamerikanischen Forschenden nahe. Sie haben mehrere Fensterflächen an einem Wohnhaus in Kanada über zwei Jahre lang mit Kameras überwacht und jeden Aufprall dokumentiert.

In der Zeit gab es 29 Kollisionen. In den meisten Fällen konnten die Vögel noch weiterfliegen und hinterließen keine Spuren. Oft wird die Zahl an Kollisionen ermittelt, indem Forscherinnen oder Vogelschützer tote Vögel in der Umgebung von Fensterscheiben zählen. In der nordamerikanischen Studie starben aber nur zwei Vögel unmittelbar nach dem Aufprall.

Mehr Tiere auf Crash-Kurs

Das Fazit der Forschenden im Fachmagazin PeerJ: Die tatsächliche Anzahl an Zusammenstößen von Vögeln mit Fenstern könnte auch anderswo deutlich höher sein als bisherige Messmethoden nahe legen.

Älteren Studien zufolge sterben allein in den USA jedes Jahr geschätzt hunderte Millionen von Vögeln nach dem Zusammenprall mit Fenstern von Hochhäusern und anderen Gebäuden. Es gibt demnach in den USA nur eine andere Todesursache in Zusammenhang mit Menschen, durch die jährlich mehr Vögel sterben. Und zwar durch die Vogeljagd von zahmen und verwilderten Hauskatzen.