Das Leid der Tiere soll so gering wie möglich sein, Stress soll vermieden werden - der Alltag in einigen deutschen Versuchslaboren scheint wohl aber anders auszusehen.

Der NDR hat bundesweit die zuständigen Kontrollbehörden befragt, wie mit Versuchstieren umgegangen wird. Ergebnis: Den Recherchen zufolge sind gravierende Verstöße und Mängel keine Einzelfälle. So fanden etwa in neun von 16 Bundesländern nicht genehmigte Tierversuche statt. Diese müssen eigentlich bei den Behörden angemeldet und genehmigt werden und dürfen dann auch nicht einfach im Versuchsablauf verändert werden.

Bei den vorher angekündigten Kontrollen durch die Behörden wurden zudem immer wieder Mängel festgestellt. So wurden etwa mehr Tiere benutzt als genehmigt, Versuchsabläufe abgeändert; Tiere mussten unnötig leiden oder es wurden mehr Tiere getötet als erlaubt.

Die Strafen bei solchen Verstößen sind relativ gering: Für unnötige Tierquälerei müssen 800 Euro Bußgeld bezahlt werden, das nicht genehmigte Töten von Tieren kostet 750 Euro.