Mammuts, Hirsche, Wollnashörner: Lange dachte man, dass sich Neandertaler ziemlich einseitig von großen Säugetieren ernährt haben.

Dazu passt, dass man in Neandertaler-Knochen große Mengen schwerer Stickstoff-Isotope gefunden hat. Die entstehen, wenn Proteine verdaut werden. Was nicht passt: Menschen und ihre frühen Verwandten können solche großen Mengen Proteine gar nicht vertragen, irgendwann macht die Leber nicht mehr mit. Im Fachmagazin Science Advances äußert jetzt ein Forschungsteam eine Vermutung: Die Neandertaler könnten sich auch von Maden ernährt haben, die in langsam verfaulenden Fleischvorräten lebten.

Das Team hat das Szenario nachgestellt. Es hat die Konzentration von schwerem Stickstoff in verfaulendem Fleisch und in den Maden darin untersucht. Die Maden enthielten deutlich mehr von dem schweren Stickstoff als das Fleisch selbst. Die hohen Mengen an schwerem Stickstoff in den Neandertaler-Knochen ließen sich also tatsächlich durch Maden-Konsum erklären.